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Fedora Mythen

Um Fedora ranken sich viele Mythen. Einige von ihnen waren mal Fakten, haben sich aber schon vor langer Zeit geändert. Andere sind einfach Gerüchte oder Missverständnisse. Einige sind auch nur Verleumdungen von Leuten, die Fedora nicht mögen. Hier versuchen wir, einige davon zu zerstreuen.

Inhalt:


MYTHOS - Fedora ist instabil und unzuverlässig – einfach eine Testumgebung für neue Software

FAKT – Dieses Missverständnis hat zwei Ursachen:

1. RHEL wird von Fedora abgeleitet 2. Fedora hat kurze, schnelle Releasezyklen und viel neuen Code.

Der erste Punkt bedeutet, dass Red Hat Fedora als Entwicklungsplattform für neue Technologien nutzt, die in Red Hat Enterprise Linux, von Fedora abgeleitete Distributionen und andere Linux-Distributionen einfliessen können. Es heisst also nicht, dass Fedora Spielwiese für ungetesteten Code ist, sondern eine sich schnell voranschreitende Plattform.

Der zweite Punkt sagt, dass Fedora häufig innovativ Neuland betritt aber nicht, dass es zu neuen Code verwendet. Die Anwendungen in Fedora sind allgemein stabile Versionen oder ausgiebig getestete Vorversionen. Es gibt Regeln über das Aufnehmen von Vorversionen. Außerdem wird vor der Veröffentlichung einer neuen Fedoraversion ausgiebig getestet. Die Seite zur Qualitätssicherung liefert weitere Informationen.

Jede Version von Fedora erhält von der Fedora-Entwicklungs-Community, an der auch Red Hat beteiligt ist, bis zu einem Jahr Aktualisierungen.

Wir tun alles, um sicher zu stellen, dass die für die Öffentlichkeit bestimmten Produkte stabil und verlässlich sind. Fedora hat bewiesen, dass es eine stabile, zuverlässige und sichere Plattform ist. Viele Unternehmen und Organisationen verlassen sich darauf – sowohl für die täglichen Aufgaben als auch in einigen Fällen für kritische Infrastruktur. Hinzukommt eine mit unserem gut gemanagten Paketbau- und –testprozess zusätzlich zur Verfügung stehende Sicherheitsebene, wie man sie in vielen anderen Distributionen nicht findet. Sie können sich auf Fedora verlassen!

MYTHOS - Fedora hat keine wahre Free-and-Open-Source-Philosophie, oder es ist nicht wirklich Community-getrieben

FAKT - Red Hat ist der Hauptsponsor des Fedoraprojekts und steuert viele Aspekte. Das kann zu der Ansicht führen, dass das Projekt nicht wirklich von der Community getrieben wird. Das ist aber nicht der Fall. Die Position von Red Hat bei Fedora bringt ein starkes Management und eine klare Führung, die sich manches Open-Source-Projekt wünschen würde. Die Interessen von Community und Red Hat sind die gleichen der Community wird ein grosser Einfluss gegeben, was mit Fedora passiert. Beispielsweise werden tausende Pakete von hunderten Freiwilliger gepflegt.

Red Hat hat der Community immer einen Grossteil der Entwicklung zurückgegeben. Viel dieser Arbeit ist Teil von Fedora geworden und ist Beweis der Begeisterung aller Mitwirkenden zu den Grundlagen von Open Source. Beispiele dafür sin die Arbeit an der Native POSIX Threading Library (NPTL) , dem Global File System (GFS) sowie dem Fedora Directory Server . Erfahren Sie mehr über den Beitrag von Red Hat .

Fedora selbst ist vollständig ein Open-Source-Projekt, verfügt über ein öffentlich zugängliches CVS-Repository und der Source-Code jedes Pakets ist verfügbar. Quelltext muss für die Aufnahme in Fedora unter einer Open-Source-Lizenz stehen, was Ihr Recht zum Abändern und Weiterverteilen sicherstellt. Das Einzige, was wirklich überwacht wird, sind die Fedora-Markenrechte. Dieser Schutz dient der Erhaltung der Integrität des Namens Fedora, nicht mehr und nicht weniger.

MYTHOS – Fedora enthält nicht die Software, die es könnte

FAKT – Eins der Hauptziele des Fedoraprojekts ist es, ein Open-Source-Betriebssystem zur Verfügung zu stellen, dass von jedem auf der Welt frei vertrieben und geändert werden kann. Wir ermutigen jeden, der ein bestimmtes freies und offenes Softwareprodukt aufgenommen haben möchte, sich beim Fedora Package Collection -Projekt zu engagieren. Es kann aber keine Pakte akzeptieren, die potenzielle rechtliche Verbindlichkeiten mit sich bringen. Die Seite VerboteneDinge beschreibt einige rechtlich problematische Pakete und listet durch uns zur Verfügung gestellte Open-Source-Alternativen auf.

Fedora enthält zum Beispiel verschiedene Medienspieler, die ein breites Band freier und offener Formate unterstützen, aber keine proprietären Technologien enthalten. Die Unterstützung dieser Audio- und Videoformate erlaubt es uns, Multimedia-fähige Arbeitsplatzrechner anzubieten, die jeder überall nutzen und verändern kann. Das Fedoraprojekt hat aber auch erkannt, dass einige Nutzer proprietäre Formate benötigen. Daher stellen wir Medienspieler zur Verfügung, die über Plugins erweiterbar sind. Damit geben wir Drittanbietern, die das Recht zur Verbreitung dieser Codecs oder Formate haben, die Möglichkeit, diese über Plugin-Pakete zur Integration in die Medienspieler zur Verfügung zu stellen.

Die Einschränkungen auf der Seite VerboteneDinge sind dazu bestimmt, die globale Verbreitung unserer Software zu sichern. Die Gesetze unterscheiden sich von Land zu Land, und Rechtsanwälte können unterschiedliche Interpretationen haben. Das bringt das Projekt dazu, restriktivere Regeln anzuwenden, als andere wählen würden.


MYTHOS – Softwareinstallation ist schwierig und RPM ist das Problem

FAKT - Fedora enthält yum für das Verwalten von Software. Wie apt, Red Carpet und andere Linux-Softwareverwaltungssysteme verwendet yum Repositories von Paketen, um automatisch die aktuellen Softwareversionen zu lokalisieren, herunter zu laden und zu installieren.

Das Werkzeug yum wird aktiv entwickelt und ist in Fedora integriert. Seit Fedora Core 4 ist die Nutzung der Repositories Core und ["Extras"] standardmässig aufgenommen. Mit Fedora 7 wurden beide Repositories in ein Fedora Repository zusammengeführt. Die Fedora-Entwickler arbeiten derzeit an einer grafischen auf yum basierenden Werkzeugen für künftige Releases. Diejenigen, die bereits jetzt eine grafische Oberfläche benutzen wollen, sollten den Yum Extender installieren.

RPM selbst ist einfach ein Dateiformat für Softwarepakete, das spezielle Möglichkeiten wie die digitale Signatur zum Prüfen der Authentizität bietet. Das zuständige Werkzeug rpm erlaubt Ihnen das Ausführen der verschiedensten Aufgaben im Zusammenhang mit RPM-Paketen einschließlich der Installation, ist aber nicht die empfohlene Methode zum Installieren von Software auf Fedorasystemen.

Weitere Details finden Sie auf unserer Internetseite:

Fedora-Dokumentation: Software mit Yum verwalten

MYTHOS - Fedora fehlen ordentliche Management-Werkzeuge

FAKT – Fedora-Entwickler folgen klaren Regeln zur Benutzbarkeit

  • Das System sollte nichts vom Nutzer verlangen, was es selbst automatisch tun könnte.
  • Wenn ein Managementwerkzeug benötigt wird, sollte es nur eine bestimmte Aufgabe erledigen, die aber richtig.
  • Management-Werkzeuge sollten so viele Funktionen wie nötig enthalten, nicht so viele wie möglich.
  • Management-Werkzeuge sollten Konfigurationsdateien nicht exklusiv steuern – Administratoren sollten diese sicher manuell bearbeiten können, wenn sie wollen

Es wurde viel Mühe in die automatische Hardware-Erkennung investiert und jüngst in die automatische Netzwerkkonfiguration mit dem NetworkManager. Unter Fedora Core 4 arbeiten viele USB-Geräte, sobald sie eingesteckt werden, ohne weitere manuelle Konfiguration.

Fedora unterstützt allgemeine administrative Aufgaben, in dem es eine Anzahl von grafischen Werkzeugen – den system-config-Tools – zur Verfügung stellt. Sie erlauben es dem Administrator, Schlüsselfunktionen des Systems und populäre Netzwerkdienste zu konfigurieren. Das Sabayon -Desktop-Managementwerkzeug wird unter Fedora von Red Hat-Ingenieuren entwickelt und folgt den gleichen Design-Richtlinien wie die system-config-Tools.

Fedora hat wohl die eleganteste und fortschrittlichste Softwareinstallation aller Betriebssysteme. Der anaconda-Installer unterstützt viele Installationsmethoden von der CD über Netzwerk-Start bis zur Installation über das Internet. Die kickstart-Einrichtung macht das Erstellen und Benutzen von Schablonen für das Automatisieren der Installation zu einer leichten Aufgabe. Die Ingenieure arbeiten ständig an der Verfeinerung von anaconda. Unter den neuen Eigenschaften von Fedora Core 5 sind die Unterstützung der Installation von virtuellen Rechner (Xen) und die Möglichkeit, eigene bootfähige Systeme zu erstellen, die von CD aus laufen (bekannt als LiveCDs).


MYTHOS - Fedora sollte ein alternatives Dateisystem nutzen

FAKT - Fedora unterstützt ext3 als Standard-Dateisystem, weil es robust ist und eine hervorragende Leistung für das normale Spektrum von Systemen und deren Last bietet.

Einige alternative Dateisysteme wurden entworfen, um spezielle Managementeigenschaften oder optimale Leistung auf grossen Systemen zu bieten. Aber sie liefern keine bessere Leistung auf Standard-PC-Hardware. xfs, reiserfs und jfs sind als experimentelle Installationoption für Nutzer und Entwickler mit höheren Ansprüchen verfügbar. Wir begrüssen ausdrücklich die Teilnahme interessierter Entwickler zur Verbesserung der Unterstützung dieser Dateisysteme.

Das Reiser4-Dateisystem wird noch von Namesys entwickelt und erfüllt derzeit noch nicht alle von Fedora geforderten Merkmale einschliesslich SELinux, ACLs (Access Control Lists) und NFS (Network File System).

Namesys unterstützt auch weiterhin die Version 3 des Reiser-Dateisystems, die Entwicklung ist konzentriert sich aber auf die Version 4. Der Version 3 des Reiser-Dateisystems fehlt außerdem die robuste Unterstützung von ACLs and SELinux.


MYTHOS - Fedora ist nicht für Leistung optimiert, da viele Pakete für den i386 sind

FAKT - Fedora enthält Prozessor-spezifische Pakete, die für einzelne Prozessortypen optimiert sein können. Alle anderen Pakete sind so kompiliert, dass sie die Möglichkeiten moderner Prozessoren nutzen, ohne die Kompatibilität zu beeinträchtigen.

Wie bereits in den Release-Notes erwähnt, wurde Fedora unter dem Gesichtspunkt zusammengestellt, die Vorteile neuer Prozessoren zu nutzen, ohne die Kompatibilität zu älteren Marken wie VIA aufzugeben, die ältere Befehlssätze behalten.

Nur wenige Softwarekomponenten auf einem modernen Linuxsystem profitieren nennenswert von der Übersetzung für einen speziellen auf dem jeweiligen System eingesetzten Prozessortyp wie beispielsweise der Kernel oder die glibc-Bibliothek für allgemeine Software-Routinen. Fedora stellt verschiedene Pakete für diese Komponenten zur Verfügung. Der Installer und die Softwaremanagement-Werkzeuge wählen das optimale Paket abhängig vom Prozessor in Ihrem System aus.

Verschiedenste Optimierungen können die Leistung einer Software reduzieren, wenn sie falsch eingesetzt werden. Daher lesen Sie bitte die Dokumentation der Entwickler, bevor Sie eine Version unter Einsatz von Optimierungsoptionen selbst kompilieren.